Wer wissen will, wie mit einem neuen Verfahren aus Reststoffen ein High-Tech Isolationsmaterial für Funktionsbekleidung entsteht, der muss den Weg nach Norditalien machen, genauer gesagt nach Cittadella, einer 20.000 Einwohner-Stadt unweit von Venedig. Dort ist die Firma Imbotex beheimatet, ein Familienunternehmen, das sich seit fast 70 Jahren mit der Verwertung von überschüssigem Material beschäftigt.
Begonnen hat alles 1955 als der Vater der heutigen Geschäftsführerin Stefania damit begann, Reststoffe aus den umliegenden Produktionen zu Füllmaterialien für Matratzen wiederzuverwerten. „Uns ist das Bewusstsein für Schnittreste als wertvolle Ressource praktisch in die Wiege gelegt worden,“ sagt Stefania heute.
Weitere Schritte folgten dann ab den 90er Jahren, als das Thema Nachhaltigkeit einen höheren Stellenwert einnahm. Imbotex begann an der Wiederverwertung von Stoffen aus Cashmere, Yak und Alpaca zu forschen und produzierte die ersten Versionen des heutigen Füllmaterials. Der große Durchbruch folgte 2019 mit der Gründung des Imbotex Lab und der Entwicklung eines neuen Verfahrens, aus dem sich Isolationsmaterial gewinnen lässt, das sich in puncto Atmungsaktivität, Schnelltrocknung und Isoliereigenschaften mit den besten Lösungen auf dem Markt messen lassen kann. Ein weiterer Pluspunkt: Das Verfahren kommt ohne Wasser und Chemikalien aus.